Natürlich ging es nicht nur bergauf als ich mich entschieden hatte meine Selbstständigkeit zu meinem Hauptberuf zu machen, sondern nach einiger Zeit auch steil bergab.
Und zu Beginn meiner Selbstständigkeit hatte ich natürlich auch viele Ängste: zu wenig Kunden, zu wenig Umsatz und der Weg zurück in die Abhängigkeit des Angestellten-Daseins.
Mich frustrierte es, dass ich so lange arbeitete und immer noch nicht mehr Umsatz machte, als das Jahr davor. Es ging mir einfach viel zu langsam. Ich war mir sicher, dass ich mehr Umsatz verdient hatte und unzufrieden, weil ich es nicht in die Tat umsetzen konnte.
Es war mittlerweile ein Jahr vergangen und ich fotografierte immer noch mit der gleichen Ausrüstung und war immer noch in meinem winzigen 50m² kleinen Atelier. Ich wollte, dass sich etwas verändert und ich wollte da raus. Ich dachte mir immer wieder: "Calvin Hollywood kann doch nicht in einem kleinen 50m² Raum seine Fotos schießen!". Die Realität stimmte einfach überhaupt nicht mit den Zielen überein, die ich mir vor einem Jahr aufgeschrieben hatte.
Hinzu kam noch, dass ich bei anderen gesehen hatte, dass sie teilweise in größeren Räumlichkeiten fotografierten und ich hatte das Gefühl, dass es bei denen besser lief als bei mir.
Ich arbeitete so viel und war nur noch gestresst, denn wenn ich aufhörte zu arbeiten, war der Monat zu lang und das Geld zu kurz.
Ich hasste es, einen niedrigen Preis zu verlangen, nur damit ich mir nicht anhören durfte
"Aber die Konkurrenz macht das für die Hälfte." - und dann dabei zusehen zu müssen, wie der Kunde aus dem Geschäft ging.
Hinzu kamen die Existenzängste und Geldsorgen im zweiten Jahr als ich 40.000€ an das Finanzamt zahlen musste und nur 4.000€ hatte, weil ich von meinen Einnahmen statt etwa 50% immer nur 20% zur Seite gelegt hatte. Mein Umsatz war unerwartet schneller gestiegen als ich in meiner Steuererklärung angegeben hatte und das Finanzamt kalkulierte diese extrem hohe Vorauszahlung, die mir fast das Genick brach.
Ich habe mir damals gewünscht, jemanden zu haben, der mir genau zeigt, was ich machen muss. Ich habe mir gewünscht, ich hätte damals schon das Wissen von heute gehabt. Dann hätte ich viel weniger Sorgen und Ängste gehabt und mir viel Stress, Mühe und vor allem auch Ärger ersparen können.
Mir stellten sich zu der Zeit immer wieder Fragen, wie:
Welche Preise kann ich verlangen, wenn meine Kunden nur über den Preis entscheiden? Wo finde ich die richtigen Kunden? Wie kann ich größere Preise rechtfertigen und meine Umsatz in die Höhe treiben, damit ich finanziell abgesichert bin und endlich aus diesem kleinen Raum raus komme?
Glücklicherweise hielt diese Phase nicht lang an, denn kurz darauf fing ich an, den richtigen Weg einzuschlagen. Wie genau, das erfährst du jetzt...